Lap Coffee in die Pleite treiben!

A4 Flyer zum Ausdrucken und Verteilen
Kontakt: lapcoffeescheisse@riseup.net
Innerhalb kurzer Zeit wurden in den letzten Wochen diverse Läden der Firma „LAP Coffee“ in alternativen Bezirken in Berlin und München eröffnet, Hamburg soll bald folgen. Warum ist „LAP Coffee“ ein großer Scheiß und es wäre eine gute Sache, sie in die Pleite zu treiben?
LAP Coffee ist nicht einfach nur eine neue Cafe-Kette. Hinter LAP Coffee stehen widerliche Gründer und genauso ekelhaftes Tech-Kapital.
Wer steht hinter LAP Coffee?
Die Gründer von LAP Coffee sind Tonalli Arreola und Ralph Hage. Beide haben viel Geld vor allem mit ausbeuterischen Lieferdiensten verdient.
Arreola war vorher beim Lieferdienst Flink. Dieser ist bekannt für üble Ausbeutung der Beschäftigten und diverse Versuche, mit juristischen Tricks und Schikanen die Gründung von Betriebsräten zu verhindern. Neben Flink war bzw. ist Arreola an der Firma Lime beteiligt. Diese lässt billig Roller produzieren, die dann überall rumstehen und nerven und durch den Akku auch eine starke Umweltbelastung darstellen. Auch Lime ist bekannt durch die Ausbeutung der Beschäftigten.
Hage war früher bei Delivero Hero, bundesweit bekannt durch die Ausbeutung der Rider (die sich vermehrt wehren) und die Versuche, Betriebsratsgründungen zu sabotieren. Hage war ebenfalls beim Lieferdienst Yababa beteiligt, der 2023 pleite gegangen ist.
Hinter den Gründern Arreola und Hage stehen bei LAP Coffee milliardenschwere Investmentfonds aus dem Tech-Bereich. Interessant ist hier etwa AV Capital, führender Investor beim Hersteller von Militärdrohnen Quantum Systems, zusammen mit Thiel Capital (einer Investmentfirma des rechtsextremen Oberarschlochs Peter Thiel, bekannt u.a. für den Überwachungskonzern Palantir). Auch der Investmentfond Insight Partner, der ebenfalls bei LAP Coffee beteiligt ist, treibt die militärische Aufrüstung voran, u.a. im Bereich der Entwicklung von KI-gestützten Waffensystemen.
Was ist das Konzept von LAP Coffee?
Im Unterschied zu anderen Cafe-Ketten setzt LAP Coffee explizit auf Standorte in (ehemals) alternativen Vierteln mit starker Gentrifzierung.
In Berlin gibt es Filialen vor allem in Prenzlauer Berg (Oderberger Str. 53, Schönhauser Allee 75, Schönhauser Allee 176, Rykestr. 11 Raumerstr. 35, Kastanienallee 47) und Kreuzberg (Falkensteinstr. 5, Adalbertstr. 91, Graefestr. 19). Weitere Filialen gibt es in Friedrichshain (Krossener Str. 21), Neukölln (Karl Marx Str. 101), Mitte (Rosentaler Str. 62), Schöneberg (Akazienstr. 3a), Charlottenburg (Kantstr. 23) und Wilmersdorf (Uhlandstr. 30).
Dank milliardenschwerer Investoren sind hohe Mieten und hohe Anfangsinvestitionen für LAP Coffee natürlich kein Problem. Durch die Fokussierung auf technisch optimierte Prozesse soll Personal eingespart werden, um Kaffee und andere Produkte trotz hoher Mieten relativ günstig anbieten zu können.
LAP Coffee setzt auf ein junges, internetaffines Publikum. Bestellungen können grundsätzlich online erfolgen. Diverse Events werden in den jeweiligen Filialen veranstaltet, oft mit Kooperationspartnern etwa aus der Mode- oder Musikindustrie.
Die investorenfinanzierte Cafe-Kette der Ausbeutungs-Gründer wirbt mit „Kiez“ und Kultur: „Belong Here, Live the Culture. We’re creating small spaces where everyone can enjoy Life Among People.The stuff that adds colour to life, fuelling our curiosity and creativity. Coffee – Culture – Kiez.“
Natürlich ist das völlige Verarsche. LAP Coffee ist der aggressive Versuch der Tech Industrie, einen weiteren Teil unseres Lebens zu übernehmen, lokale unabhängige Cafes zu verdrängen und hohe Profite für Gründer und Investoren zu erwirtschaften. Und diese Gewinne können dann etwa wieder in die Waffenindustrie gesteckt werden.
Wir haben nichts gegen günstigen Kaffee, im Gegenteil, wenn dabei sichergestellt ist, dass Beschäftigte angemessen entlohnt werden und die Produzent*innen einen möglichst fairen Preis kriegen, und natürlich auf allen Ebenen so weit wie möglich in kollektiven Strukturen gehandelt wird.
LAP Coffee ist das stinkende Sahnehäubchen des Tech-Kapitals auf der Gentrifzierung, die schon viele Menschen und kleine Gewerbebetriebe aus unseren Kiezen verdrängt hat. Wollen wir das so hinnehmen? Dass die Getränke in doofen Plastikbechern verkauft werden, macht es nicht besser.
Wir wollen solidarisch leben, wohnen und arbeiten, ohne Ausbeutung, Zwang und hohe Mieten. Die Tech- und Waffenindustrie wird hierbei nicht unser Partner sein.
Deshalb: LAP Coffee in die Pleite treiben!
Was können wir tun?
LAP Coffees befinden sich oft direkt in der Nähe von den Orten, an den wir wohnen, abhängen, arbeiten. Warum dort also nicht mal vorbeischauen – tagsüber oder nachts?
Flyer an potentielle Kund*innen verteilen wäre zum Beispiel eine Sache die getan werden könnte. Oder an die Schaufensterscheibe hängen, oder diese gleich neu gestalten. In die Läden gehen, mit den Angestellten reden (diese sind NICHT unsere Feind*innen, genausowenig wie die Rider*innen bei Lieferando z.B.), oder schauen was es dort für umsonst gibt…
Social Media ist natürlich auch ein Feld wo viel gemacht werden könnte, etwa bei Instagram, wenn da Menschen Bock drauf haben.
Und natürlich die Events… da mal rumschauen und Flyer verteilen und richtig auf die Nerven gehen…
Wenn ihr was macht oder mitkriegt: Schickt uns gerne Infos an lapcoffeescheisse@riseup.net, damit wir das hier veröffentlichen können.